Baugeschichte

Der Baubeginn für die St. Marienkirche fällt mit der Gründung der Stadt Frankfurt (Oder) im Jahre 1253 zusammen. Die ehemalige Hauptpfarrkirche wurde der damaligen Zeit entsprechend aus Backstein errichtet. Sie besitzt ein fünfschiffiges Langhaus, ein Querschiff, einen Umgangschor sowie eine westliche Doppelturmfassade.

St. Marien wurde von dem angesehenen, deutschen Kunsthistoriker Georg Dehio (1850-1932) als der »räumlich bedeutendste Bau der Mark Brandenburg« gewertet. Im folgenden erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten historischen Ereignisse:

13. Jahrhundert
Im Kern enthält die Kirche den Gründungsbau des 13. Jh., eine dreischiffige, kreuzrippen-gewölbte Halle von drei Jochen mit einem Querschiff nebst nach Südosten anschließendem Chorseitenraum und einem Westriegel.

14. Jahrhundert
An die Stelle des in seiner Gestalt unbekannten Ursprungschores trat um 1367 der dreischiffige Hallenumgangschor – einer der frühesten in der Mark Brandenburg. Unmittelbar darauf entstand die polygonal geschlossene Vorhalle mit dem figurengeschmückten Sandsteinportal an der Nordseite des Querschiffes und wohl auch das äußere südliche Seitenschiff am Langhaus mit seiner hohen Attika.

15. Jahrhundert
Im 15. Jh. folgte die Langhauserweiterung um das äußere nördliche Seitenschiff mit der repräsentativen Attika zum Obermarkt. Den Schlußpunkt mittelalterlicher Bautätigkeit bildete der im Zusammenhang mit der Gründung der Brandenburgischen Landesuniversität stehende Neubau von Sakristei und Martyrchor.

18. und 19. Jahrhundert
Instandsetzungen sind für das ausgehende 18. Jh., nach dem Teileinsturz des Südturmes 1826, und ab 1922 belegt.

1945Als die Innenstadt 1945 niederbrannte, wurde
auch die St. Marienkirche zur Ruine. 

Trotz verschiedener Notsicherungen kam es zu
weiteren Teileinstürzen.

ab 1980

Ab 1980 begann die abschnittweise Sicherung und Instandsetzung, deren wichtigstes Ziel – die Wiedererrichtung der Hauptdächer – 1998 erreicht wurde.

2002

Mit der Rückführung von 111 mittelalterlichen Glasmalereifelder aus Russland im Jahre 2002 sind wesentliche Teile des Hallenumgangschores zurückgewonnen worden. Wir wissen heute, dass zeitgleich mit dem Chorbau auch die Fenster, die ebenfalls erhaltene Bronzetaufe und andere verloren gegangene Ausstattungsgegenstände fertiggestellt wurden und dass z.B. verschiedene Bildszenen von Taufe und Fenstern aufeinander Bezug nehmen. Daher ist davon auszugehen, dass um 1375 unter den Chorgewölben christliche Kunstwerke verschiedener Gattungen liturgisch aufeinander abgestimmt zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk zusammengefügt wurden.

2004
Die Wiedereinwölbung des Chores konnte im Jahre 2004 realisiert werden.

2007
Dank großem bürgerschaftlichem Engagement und zahlreicher Spenden, konnten die restaurierten historischen Chorfenster am 29. Juni 2007 mit einem feierlichen Festakt der Öffentlichkeit übergeben werden.

2014
Zum Pfingstfest konnte das wiederhergestellte Geläut der Marienkirche nach langer Zeit wieder in Dienst genommen werden.

20170818_100502